Gespräche führen, die verändern. 8 gute Gründe für den richtigen Zeitpunkt.

Gespräche führen zwischen Tür und Angel? Keine gute Idee.

Nutze lieber das richtige Timing, um in deinen Gesprächen die richtige Wirkung zu erzielen.

Du willst Gespräche führen, die wirklich etwas verändern? In diesem Blogbeitrag zeige ich dir, wie dir der richtige Zeitpunkt dabei hilft. So kannst du in Zukunft wichtige Themen in der Tiefe besprechen und verändern, was dir am Herzen liegt.

Zwei Freundinnen, zwei unterschiedliche Charaktere, ein Problem

In einem Coaching erzählte Anna mir vor kurzem, dass sie ein Problem mit ihrer Freundin Julia hat. Anna ist zurückhaltend, Julia sehr temperamentvoll, dominant und vor allem: Sie spricht sehr laut. Die beiden verreisen gern mal zusammen, gehen miteinander essen und auch mal ins Kino.

Anna wünscht sich ein harmonisches Miteinander mit Julia, aber sobald sich jemand zu ihnen gesellt, dreht Julia auf. Sie spricht noch lauter als sonst und sie reißt jedes Gespräch sofort an sich. Anna würde auch gerne mal etwas sagen, aber sie kommt gegen die laute Julia einfach nicht an.

Anna hat Julia schon oft zwischendurch angeknurrt, ihr aber nicht deutlich gesagt, dass sie dieses Verhalten nervt. Julia hört einfach nicht damit auf, denn sie hat überhaupt nicht verstanden, worum es Anna wirklich geht.

Anna wundert sich und fragt sich natürlich, warum Julia ihr Verhalten nicht ändert. Sie ärgert sich immer öfter, wenn sie mit Julia zusammen ist. Wenn sie allein zu Hause ist, grübelt sie darüber nach, wie sie mit der Situation umgehen soll.

Warum sich Anna nicht traut, den Mund aufzumachen

Anna ist unzufrieden mit einer Situation, aber sie sagt leider nichts. Warum eigentlich nicht?

Diese Gründe hat sie mir genannt:

Sie traut sich nicht, weil sie Angst davor hat, dass Julia hinterher sauer auf sie ist
Sie denkt, dass das, worüber sie sich ärgert, eigentlich nur eine Kleinigkeit ist. Dennoch ärgert sie sich und hofft, dass sich das Thema von allein in Luft auflöst
Sie hofft darauf, dass Julia von selbst etwas ändert, schließlich müsste Julia doch wissen, wie es ihr geht
Sie will das Thema nicht so hoch aufhängen, weil sie nicht will, dass Julia ihr vielleicht die Freundschaft kündigt

Nichts gesagt = nichts verändert, kennst du das?

Dein Partner, deine beste Freundin, deine Oma oder ein anderer Mensch, der dir nahesteht, tut immer wieder etwas, das unangenehme Gefühle in dir auslöst. Hey, du bist echt genervt.

Anfangs hast du viel darüber nachgedacht, mehr noch, du hast angefangen zu grübeln. Zwischendurch hast du denjenigen auch schon mal angeknurrt, aber bisher hat sich nichts verändert. Was ist zu tun?

Spare dir viele Worte und achte stattdessen auf den richtigen Zeitpunkt, wenn du Gespräche führen willst, die wirklich etwas verändern. Ich zeige dir, wie du mit dem richtigen Timing ganz neue Signale setzen und die Wirkung erzielen kannst, die du dir wünscht.

Warum Veränderung so oft nicht funktioniert

Bisher hat Anna Julia schon oft zwischendurch angebrummelt, und versucht, ihr zu verstehen zu geben, dass sie dieses Verhalten nervt. Zwischendurch - das ist kein guter Zeitpunkt, sondern der schlechteste, den Anna wählen kann.

Wenn man ein wichtiges Thema nur zwischendurch anspricht, kann es sein, dass man nicht ausreichend Gehör findet oder dass der Gesprächspartner nicht genügend Zeit hat, um sich damit auseinanderzusetzen.

Dabei gilt: Um wirklich etwas zu verändern, sollte man ein Thema in der Tiefe besprechen.

Darum solltest du auf den richtigen Zeitpunkt achten:

1. Du sendest das richtige Signal

Wenn du das, was dir wichtig ist, nur "zwischendurch" anspricht, signalisiert du deinem Partner oder deiner Partnerin: Das ist eine Nebensächlichkeit. Es kann sehr gut sein, dass der andere gar nicht registriert, welche Bedeutung dieses Thema für dich hat.

Deshalb gilt: Wenn du sagst, dass du etwas Wichtiges mit jemandem unter vier Augen besprechen möchtest und dafür einen Termin vereinbaren willst, bekommt der andere die faire Chance, überhaupt zu erkennen, dass dieses Thema für dich enorm wichtig ist.

2. Du hast mehr Zeit, um das Thema in der Tiefe zu besprechen

Wenn du dein Anliegen nur so "dazwischenschiebst", dann ist keine Zeit für einen fairen Austausch. Um ein Problem wirklich aus der Welt zu schaffen, sollten alle Beteiligten die Möglichkeit haben, sich darüber Gedanken zu machen und auszusprechen, was ihnen selbst dazu einfällt.

Dafür ist entsprechend Zeit notwendig und die ist nur da, wenn man sie sich gibt. Die Chance steigt um ein Vielfaches, dass ihr gemeinsam auf eine gute Lösung kommt, wie ihr in Zukunft miteinander umgehen wollt.

3. Du kannst dir vorab bewusst machen, was du ausstrahlen willst

Wenn du deinen Partner zwischendurch anknurrst, weil du dich ärgerst, dann stahlst du das aus:

Du nervst
Ich ärgere mich über dich
Du machst etwas falsch

Wenn du einen konkreten Termin vereinbarst, an dem du das wichtige Thema besprechen möchtest, dann strahlst du auch etwas aus, – aber eben ganz etwas anderes:

Du bist mir wichtig, denn ich möchte etwas aus der Welt schaffen, was unsere Freundschaft belastet
Ich spreche aus, was mich bedrückt. Damit zeige ich dir, wie ich wirklich bin
Ich möchte, dass wir uns auch in Zukunft gut verstehen, deshalb lass uns das jetzt aus der Welt schaffen.

Du kannst das, was du ausstrahlst, verändern. Wenn du das weißt, kannst du selbst ebenso einen großen Beitrag zur Verbesserung deiner Partnerschaften und Freundschaften beitragen, wie du dir das von deinem Partner erhoffst.

4. Du kannst dafür sorgen, dass ihr nicht gestört werdet

Wenn du dich zu einem bestimmten Termin verabredet, um etwas Wichtiges mit deinem Partner oder deiner Freundin zu besprechen, dann könnt ihr es auch gut einrichten, dass ihr nicht von anderen gestört wird.

Das Handy bleibt aus, der Fernseher bleibt aus, ihr seid einfach unter euch und ihr könnt euch die Zeit geben, die ihr braucht, um das Thema aus der Welt zu schaffen

5. Du kannst einen schönen Ort für euer Treffen auswählen

Sorge für eine positive Atmosphäre, indem du einen angenehmen Ort für euer Treffen auswählst. Es muss ja nicht immer zu Hause sein. Ihr könnt das Thema, das dir wichtig ist, auch in einem schönen Restaurant besprechen. Nutze die Möglichkeiten, die du hast.

6. Du kannst dich vorab emotional auf das Gespräch vorbereiten

Überlege dir in Ruhe, wie du auftreten möchtest. Wenn du das tust, wird es dir leichter gelingen, nicht aus der Emotion heraus zu sprechen. Sicher, wahrscheinlich wirst du beim ersten Mal etwas aufgeregt sein, aber du wirst nicht aus der Wut heraus sprechen.

Auch das ist förderlich für eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich dein Gesprächspartner angegriffen fühlt, ist eher gering.

7. Du kannst dir vorher überlegen: „Was will ich erreichen?“

Mache dir vor dem Gespräch Gedanken darüber, was du dir ganz konkret wünscht. Was soll dein Partner oder deine Partnerin anders machen? Was könnt ihr gemeinsam anders machen?

Finde 1-2 Situationen (das reicht völlig aus) und erläutere ohne Vorwurf, wie du dich gefühlt hast und was du gerne anders hättest. Je konkreter du bist, desto mehr kann dein Gesprächspartner damit anfangen.

8. Du gibst auch deinem Gesprächspartner die Möglichkeit, entsprechend Zeit einzuplanen

Für den Verlauf eines Gesprächs ist es immer von Vorteil, wenn beide Gesprächspartner genügend Zeit haben. Wenn du deinem Mann etwas Wichtiges sagen willst, und er schaut ständig zur Uhr, weil er gleich einen Termin hat oder sich ein Fußballspiel anschauen will, dann wird er gedanklich nicht bei dir sein.

Frage vorher, wann es ihm gut passen würde und sag ihm, dass ihr ein bisschen Zeit braucht. Dann werdet ihr zu viel besseren Ergebnissen kommen.

Achte in Zukunft auf den richtigen Zeitpunkt,

dann musst du dich nicht mehr unnötig herumärgern. Damit kommst du leichter ans Ziel und du tust dir selbst und deinen Beziehungen zu anderen Menschen wirklich etwas Gutes.